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Akupunktur

Liebe Patientin, lieber Patient,

mit dieser Fachinformation wollen wir Ihnen einen Überblick über die Anwendung der Akupunktur als therapeutische Methode geben.
In unserer Praxis wird die Akupunktur ganz überwiegend zur Schmerztherapie gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei folgenden Diagnosen eingesetzt:

- Kopfschmerzen

- Migräne

- Trigeminusneuralgie

- periphere Neuropathien

- Morbus Meniere

- Intercostalneuralgien

- Hals-, Arm-Schmerzsymdrome

- "frozen shoulder"

- Tennisellenbogen

- Rückenschmerzen (akut und chronisch) im Bereich der HWS, LWS und BWS, auch bei Bandscheibenleiden in bestimmten Stadien


Einen Sonderfall stellt die LASER-Akupunktur mit moduliertem IR-Licht zur Narbenbehandlung dar.
Alle Akupunkturverfahren sind privatärztliche Leistungen. Die Erstattung durch gesetzliche Krankenkassen erfolgt in der Regel nur noch im Rahmen vereinzelter Modellvorhaben.

Geschichtliches

Die Akupunktur ist eine Jahrtausende alte chinesische Heilmethode. Die Chinesen betrachten Krankheit als Dysharmonie zwischen den beiden Polen Yin und Yang. Sie verglichen Yin mit der Schattenseite eines Berges - es steht für Dunkelheit, Feuchtigkeit, Kälte und Ruhe. Yang dagegen wurde mit der von der Sonne beschienenen Seite des Berges verglichen - es ist das Sinnbild für Wärme, Aktivität, Helligkeit und Trockenheit. Der gesamte Kosmos befindet sich nach der Ansicht des Taoismus - einer alten chinesischen Naturphilosophie - zwischen diesen beiden Polen.

Die Anfänge der Akupunktur liegen in China. Über die Zeit des Entstehens gibt es widersprüchliche Angaben. Fest steht, daß die Akupunktur bereits 2000 Jahre v.Chr. in China angewandt wurde. Die Ursprünge liegen jedoch weiter zurück. Man schätzt etwa 3000 bis 4000 v.Chr.. Aus Aufzeichnungen, die etwa in die Zeit um 1600 v.Chr. zu datieren sind, weiß man, dass zugespitzte Bambus-, Knochen und Bronzenadeln zur Behandlung verwendet wurden.

Einer der vermeintlichen Entwicklungswege der Akupunktur begann mit dem Einstich kleiner Nadeln in besonders schmerzhafte Stellen. Die Chinesen glaubten damals, daß die Schmerzen durch böse Dämonen hervorgerufen würden. Durch die Einstiche der Nadeln wollten sie diese Götter dazu veranlassen, aus dem Körper zu entweichen. Auch heute noch nimmt die Nadelbehandlung druckschmerzhafte Stellen, die sich häufig in verspannten Muskelgewebe befinden, einen wichtigen Stellenwert in der Schmerztherapie ein. In späteren Jahren kamen die sogenannten Fernpunkte hinzu, mit denen eine übergeordnete Regulation von Krankheitsprozessen veranlaßt wird. In früheren Jahrhunderten waren die chinesischen Ärzte Leibeigene ihrer feudalen Herren. Aufgrund gesellschaftlicher Konventionen durften sie ihre herrschaftlichen Patienten nicht so eingehend untersuchen wie die westlichen Mediziner heute. Sie mußten sich mit den Bereichen des Körpers zufrieden geben, die nicht von dem traditionellen Gewand bedeckt waren. Und das waren vor allem die Hände und die Füße. Durch den Einstich von Metallnadeln in diesem Bereich konnte man, so beobachteten damals die chinesischen Ärzte, die inneren Organe und damit den Krankheitsverlauf erfolgreich beeinflussen.

Aus religiösen Gründen waren anatomische Untersuchungen verboten. Die chinesischen Ärzte waren daher allein auf ihre Beobachtungsgabe angewiesen, und die war auch für unsere heutigen Verhältnisse hervorragend.

Vor etwa 1400 Jahren gelangte die Akupunktur über Korea nach Japan. Erst im 14. Jahrhundert n.Chr. wurde die Akupunktur durch Berichte von Marco Polo auch in Europa bekannt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Akupunktur dort zunächst an den Fürstenhöfen angewandt.

Anfang der 50er Jahre in Europa und wenige Jahre später in den USA kam die Akupunktur wieder in den Westen. Seitdem hat sich die Akupunktur vehement weiter entwickelt. Während in den USA die Therapie überwiegend von chinesischen Einwanderern geprägt ist, wurde sie in Europa eine "ärztliche" Therapie. Inzwischen ist sie weit verbreitet und wird erfolgreich bei einer ganzen Reihe von Indikationen eingesetzt und hat auch ihren Weg an die Universitäten gefunden.

Akupunktur ist heute außerhalb Asiens in den westlichen Ländern eine ernsthafte Therapie geworden, die erforscht wird und sich in die Breite entwickelt. In vielen Ländern ist sie bereits eine anerkannte Ergänzung zur westlichen Schulmedizin und wird von dieser auch anerkannt.

Wirkungsweise

Nervosität, Schlafstörungen, Herzklopfen oder Hitzewallungen können Anzeichen eines Yang-Zustandes des Körpers sein. Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit oder ein dumpfes Druckgefühl im Unterbach sprechen dagen eher für ein Überwiegen des Yin. Um die Dysharmonien im Körper auszugleichen, werden winzig kleine Nadeln an bestimmte Stellen des Körpers gesetzt. Unter diesen Stellen verläuft nach Auffassung der Chinesen das sogenannte Qi, die Lebenskraft. Das Qi bewegt sich innerhalb von gedachten Linien, den sogenannten Meridianen. Diese liegen unterhalb der Körperoberfläche und haben nur an bestimmten Punkten eine Verbindung zur Außenwelt. In diesen Bereichen, den Akupunkturpunkten, kann die darunter fließende Energie beeinflußt werden. Je nach Erscheinungsbild wird der Energiefluss angeregt (tonisiert) oder beruhigt (sediert). Das erfolg durch bestimmte Drehbewegungen der Akupunkturnadel. Typisch ist ein leichtes Kribbelgefühl, das in die Hand oder den Fuß ausstrahlen kann. Die Ausstrahlungsrichtung entspricht in der Regel dem Verlauf des Meridians, auf dem der Akupunkturpunkt liegt.

Die Schulmedizin nahm in früheren Jahren an, daß die Wirkungen der Akupunktur den "Hautreizungsmethoden" zuzuodnen sei. Andere Überlegungen, häufig von Seiten der kritischen Schulmedizin hervorgebracht, erklärten die Akupunktur ganz einfach mit wirksamen Plazebo-Effekten. Doch auch diese Kritiker vermochten nicht zu erklären, wieso auch Säuglinge und Tiere, die auf Plazebo-Effekte eher schlecht ansprechen, mit Akupunktur wirkungsvoll behandelt werden konnten.
Die Wirkungsweise von Akupunktur ist auch heute noch nicht abschließend geklärt. Jedoch gibt es zunehmend Erklärungsmodelle, die auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. So konnte etwa durch jüngere Forschungsarbeiten nachgewiesen werden, daß es durch die Übermittlung der Impulse, die durch die Reizung von Akupunkturpunkten ausgelöst werden, zu einer vermehrten Ausschüttung von Endorphinen - sogenanten Glückshormonen kommt.
Zur Erklärung der Meridiane gibt es viele Hypothesen, deren wissenschaftliche Überprüfung jedoch teilweise noch aussteht.

Kosten

Eine Behandlung durch Akupunktur wird von allen pivaten Kassen übernommen, die gesetzlichen Krankenkassen tragen diese Kosten nicht bzw. nur im Rahmen von begrenzten Modellversuchen.

Jeder Patient hat jedoch die Möglichkeit, die Behandlung als Privatleistung in Anspruch zu nehmen.

Für nähere und unverbindliche Informationen zum Thema Akupunktur sprechen Sie bitte Herrn Bergmann oder Herrn Dr.Miller an.
Wir geben Ihnen gerne Auskunft !